Vier Millionen Ukrainer mit Schutzstatus in EU

4,1 Millionen vom russischen Angriffskrieg aus der Ukraine Vertriebene haben mit Stand 31. Juli 2023 vorübergehenden Schutzstatus in EU-Staaten erhalten. Gegenüber Ende Juni 2023 stieg die Zahl der betroffenen Personen laut heute in Brüssel veröffentlichten Eurostat-Zahlen EU-weit um 45.915 und damit 1,1 Prozent. In Österreich befanden sich zum Stichtag 77.065 Personen, und damit entgegen dem Trend um 1.290 weniger als im Monat davor.

Die wichtigsten EU-Länder, die betroffene Personen aufnahmen, waren Deutschland mit rund 1,6 Millionen Menschen (rund ein Drittel aller Vertriebenen), Polen mit knapp einer Million (rund ein Viertel) und Tschechien mit 357.540 (rund ein Zehntel).

Mehr Menschen als im Monat davor nahmen die Niederlande (plus 2,9 Prozent), Tschechien (plus 2,5 Prozent) und Deutschland (plus 1,8 Prozent) auf, weniger kamen neben Österreich u. a. auch nach Lettland (minus 4,2 Prozent) und Polen (minus 0,7 Prozent).

Fast die Hälfte Frauen

Erwachsene Frauen machten fast die Hälfte der vorübergehenden Schutzberechtigten in der EU aus. Auf Kinder entfiel ein Anteil von etwas mehr als einem Drittel, während erwachsene Männer weniger als ein Fünftel der Gesamtzahl ausmachten.

Die EU hatte im März 2022, kurz nach Beginn des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine, eine Richtlinie über vorübergehenden Schutz aktiviert. Diesen Notfallmechanismus kann Brüssel bei einem außergewöhnlichen Massenzustrom einsetzen. Vertriebene erhalten so rasch und unbürokratisch den Schutzstatus. Der Mechanismus galt ursprünglich für ein Jahr, wurde aber bereits bis 4. März 2024 verlängert.