Erstmals gewinnt Jazzband britischen Mercury-Musikpreis

Erstmals hat ein Jazzensemble den renommierten britischen Mercury Prize gewonnen. Die Band Ezra Collective wurde gestern Abend in London für ihr Album „Where I’m Meant to Be“ ausgezeichnet. Der erstmals 1992 vergebene Preis ist mit 25.000 britischen Pfund (rund 29.000 Euro) dotiert. Zu den früheren Preisträgern gehören unter anderem die Rockband Arctic Monkeys und die Sängerin PJ Harvey.

Jazzband Ezra Collective
Reuters/Maja Smiejkowska

„Wenn dich der Gewinn des Mercury-Preises durch eine Jazzband nicht an Gott glauben lässt, dann weiß ich auch nicht“, sagte Drummer Femi Koleoso in seiner Dankesrede der BBC zufolge. Die Auszeichnung sei ein besonderer Moment für jede einzelne Organisation im Land, die Mühe und Zeit in junge Menschen stecke, die Musik machen, so Koleoso. Die fünfköpfige Band entstand aus einer Londoner Jugendgruppe.

„Schmelztiegel von Genres“

Die Musik von Ezra Collective zeichnet sich durch eine große Offenheit zu anderen Genres aus. Zu den Einflüssen gehöre ein weites Spektrum von Beethoven bis hin zu den Rappern 50 Cent und Little Simz, sagte Bandleader Koleoso.

Das nun ausgezeichnete Album ist der BBC zufolge ein „Schmelztiegel von Genres, mit Elementen von Grime, Salsa und Reggae“. In Großbritannien erreichte es Platz 24 der Albumcharts. Es ist erst ihr zweites Studioalbum nach dem Debütalbum „You Can’t Steal My Joy“ von 2019.