Hitzewelle und Luftverschmutzung im Großraum Paris

Der Großraum Paris und weitere Regionen in Frankreich leiden unter einer für diese Jahreszeit bisher ungewöhnliche Hitzewelle und der damit verbundenen schweren Luftverschmutzung. Die Präfektur rief heute für 14 Departements rund um Paris die Warnstufe Orange aus, die zweithöchste von vier Stufen, verzichtete aber darauf, den Autoverkehr einzuschränken. Für 37 weitere Departements, unter anderem in der Bretagne, gilt die Warnstufe Gelb.

Seit einer Woche ist die Temperatur in der Hauptstadt und den umliegenden Departements täglich über 30 Grad angestiegen. Heute wurden in den frühen Morgenstunden, wenn es am kühlsten ist, in Paris bereits 20 Grad gemessen. Für den Tag wurden Höchsttemperaturen bis 37 Grad im Landesinneren vorausgesagt. So eine Hitzewelle im September sei „bisher nie dagewesen“, teilte der nationale Wetterdienst mit.

Die Hitze führt in vielen Gegenden zu hohen Ozon- und Feinstaubwerten. Die Präfektur ruft daher die Bevölkerung, insbesondere ältere Menschen, dazu auf, den Aufenthalt im Freien sowie sportliche Anstrengungen zu vermeiden und ausreichend zu trinken.

Hohe Temperaturen zu Schulbeginn

In vielen Schulen Frankreichs litten Kinder und Jugendliche in der ersten Woche des neuen Schuljahres unter den hohen Temperaturen. Viele Schulhöfe in Paris sind betoniert und bieten kaum Schatten. In manchen Weinanbaugebieten fand die Weinlese nachts statt, um die geernteten Trauben vor der Hitze zu schützen. Zum Auftakt der Rugby-Weltmeisterschaft am Freitagabend im Stade de France werden dort etwa 29 Grad erwartet.

Nach Erkenntnissen der Klimawissenschaftlerinnen und -wissenschaftler verursacht der von Menschen beförderte Klimawandel nicht nur höhere Temperaturen in den Sommermonaten, sondern auch ungewöhnlich frühe und späte Hitzewellen im Jahr. Die jüngste Hitzewelle soll noch bis zum Wochenende anhalten.