Klimaziele: UNO mit erster globaler Bestandsaufnahme

Um bei den Treibhausgasemissionen im Jahr 2050 das Ziel von Netto null zu erreichen, muss die Welt nach UNO-Angaben aus allen verschmutzenden fossilen Brennstoffen aussteigen. „Der Ausbau von erneuerbaren Energien und der Ausstieg aus allen unverminderten fossilen Brennstoffen sind unverzichtbare Elemente einer gerechten Energiewende hin zu Netto-null-Emissionen“, hieß es gestern in der ersten globalen Bestandsaufnahme der Bemühungen seit dem Klimaabkommen von 2015.

Unvermindert bedeutet, dass keine Technologie zum Auffangen der Kohlendioxid-Emissionen eingesetzt wird. Die Weltgemeinschaft müsse im Kampf gegen den Klimawandel „viel mehr, jetzt, an allen Fronten“ tun, heißt es in dem Bericht.

„Die Welt ist nicht auf dem richtigen Weg, um die langfristigen Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen“, wurde betont. Um die Erderwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen, müsse der Treibhausgasausstoß bis 2025 seinen Höhepunkt erreichen und danach scharf abfallen, führt die Bilanz aus.

Bestandsaufnahme als Grundlage für COP28

Das 2015 geschlossene Pariser Klimaabkommen sieht vor, die Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst aber auf 1,5 Grad zu begrenzen. Das Klima hat sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts bereits um fast 1,2 Grad Celsius erwärmt. Die Folgen sind schon jetzt extreme Wetterphänomene wie schwere Dürren, heftigere Stürme und intensivere Hitzewellen.

Die Bestandsaufnahme dient als Grundlage der Verhandlungen auf der Weltklimakonferenz COP28, die von 29. November bis 12. Dezember in Dubai stattfindet. Im Fokus der Diskussionen wird dabei die Zukunft der fossilen Energien wie Kohle und Gas stehen.

Greenpeace fordert Klimaschutzgesetz in Österreich

„Einmal mehr wird deutlich, dass die jetzigen Klimaversprechen unzureichend sind, um die Erderhitzung bei 1,5 Grad zu stoppen. Mit den laschen Zielen der Länder bewegen wir uns auf eine brennend heiße Welt zu. Auch Österreich hinkt beim Klimaschutz hinterher“, sagte Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace in Österreich, anlässlich des UNO-Berichts zum „Global Stocktake“.

Mit dem Klimaschutzgesetz fehle „seit Langem der Fahrplan, wie Österreich die Klimaneutralität 2040 erreichen will. Ebenso gibt es keinen gesetzlichen Ausstiegsplan für fossile Energien. Die österreichische Bundesregierung muss jetzt rasch Meter machen, um einen fairen Beitrag zum Erhalt eines lebenswerten Planeten zu leisten“, so Duregger.