Selenskyj: „Langsamere“ Waffenlieferungen gefährden Offensive

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor den Folgen „langsamerer“ Waffenlieferungen aus dem Westen für die Gegenoffensive seines Landes gewarnt. „Alle Prozesse werden komplizierter und langsamer – von Sanktionen bis zur Bereitstellung von Waffen“, sagte Selenskyj gestern. „Je länger es dauert, desto mehr Menschen leiden.“

Selenskyj erklärte in auf der Website des Präsidenten veröffentlichten Kommentaren: „Wenn wir nicht am Himmel sind und Russland schon, dann stoppen sie uns vom Himmel aus. Sie stoppen unsere Gegenoffensive.“ Er betonte erneut, die ukrainische Armee würde schneller vorrücken, wenn der Westen schneller Munition mit größerer Reichweite liefern würde.

Zu Sanktionen sagte Selenskyj ironisch: „Wenn Partner uns fragen: ‚Was ist der nächste Schritt der Gegenoffensive?‘, ist meine Antwort, dass unsere Schritte heute wahrscheinlich schneller sind als die neuen Sanktionspakete“ gegen Russland.

„Putin hat Prigoschin getötet“

Selenskyj machte zudem den russischen Staatschef Wladimir Putin direkt für den Tod von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz in Russland verantwortlich. „Er hat Prigoschin getötet. Das sind zumindest die Informationen, die wir alle haben, wir haben keine anderen Informationen“, sagte Selenskyj in einer Rede. Der Vorfall zeige, dass Putin mittlerweile „politisch schwach“ geworden sei, fügte Selenskyj hinzu.

Das Privatflugzeug mit dem Chef der russischen Söldnergruppe an Bord war am 23. August auf einem Flug von Moskau nach St. Petersburg abgestürzt. Neben dem Wagner-Chef starben dabei auch dessen Stellvertreter Dmitri Utkin sowie acht weitere Menschen.