Südafrikas Zulu-Chef Buthelezi gestorben

Eine der umstrittensten Persönlichkeiten aus dem südafrikanischen Freiheitskampf ist tot. Mangosuthu „Gatsha“ Buthelezi starb heute im Alter von 95 Jahren, wie Präsident Cyril Ramaphosa auf Twitter (X) schrieb.

Mangosuthu Buthelezi
Reuters/Rogan Ward

Der Zulu-Stammeschef, Parteichef und spätere Innenminister von Nelson Mandela war ein wichtiger Protagonist des Anti-Apartheid-Kampfes am Kap.

Er galt lange Zeit als Hoffnungsträger und Freiheitskämpfer, wurde von seinen früheren Verbündeten und späteren Gegnern beim Afrikanischen Nationalkongress (ANC) aber auch als Handlanger der Apartheidregierung kritisiert.

Ramaphosa „zutiefst traurig“

Ramaphosa zeigte sich „zutiefst traurig“ über den Tod des langjährigen Vorsitzenden der Inkatha-Freiheitspartei (IFP) und würdigte ihn als einen „herausragenden Anführer im politischen und kulturellen Leben unserer Nation“, darunter auch das „Auf und Ab unseres Freiheitskampfes“.

Anders als Mandelas ANC lehnte Buthelezi den bewaffneten Kampf gegen die rassistische weiße Apartheidregierung ab und trat für eine gewaltfreie Konfliktlösung ein. Apartheid war eine staatliche Doktrin, nach der früher Schwarze und Weiße in Südafrika voneinander getrennt wurden. Zwar forderte er die Freilassung seines Weggefährten Mandela, doch wurde er auch durchaus als gewiefter Profiteur der weißen Apartheidregierung gesehen.

Regierungschef von KwaZulu

Der aus einer Königsfamilie des großen Zulu-Volkes stammende Buthelezi hatte nach einem Geschichtsstudium 1953 die Leitung des Buthelezi-Clans übernommen, 1975 gründete er die IFP, zunächst als Organisation für die Zulu-Kultur. 1976 wurde er Regierungschef des von der Apartheidregierung als autonom betrachteten Stammesgebiets KwaZulu in Natal.

Die Anhänger und Anhängerinnen des damals in Südafrika verbotenen ANC schlossen die Inkatha aus, als sie 1983 das Sammelbecken United Democratic Front (UDF) gründeten. Der Konflikt beider Gruppen führte zu einem grausamen Machtkampf mit mehr als 20.000 Toten.

Buthelezi behielt bis ins hohe Alter sein Abgeordnetenmandat. Erst vor wenigen Jahren hatte der Politiker den Vorsitz der von ihm gegründeten IFP abgegeben.