Wieder Politiker in Ecuador ermordet

Im von anhaltender Gewalt erschütterten Ecuador ist wenige Wochen vor der Stichwahl um die Präsidentschaft erneut ein Politiker getötet worden. Die Leiche des Stadtrats Bolivar Vera aus der Stadt Duran in der von Drogengewalt betroffenen südwestlichen Provinz Guayas sei gestern blutverschmiert und gefesselt in einem Waldgebiet gefunden worden, teilte die Staatsanwaltschaft in Onlinenetzwerken mit. Den Angaben zufolge wurde Vera erschossen.

Der Lokalpolitiker war am Donnerstag von seinen Kollegen als vermisst gemeldet worden. Nach Angaben eines Polizeibeamten wies seine Leiche „mehrere Schüsse auf, offenbar in den Kopf und die Brust“.

Präsidentschaftskandidat erschossen

Nur elf Tage vor der Präsidentschaftswahl am 9. August war der aussichtsreiche Kandidat Fernando Villavicencio, der den Kampf gegen die Korruption zu seinem wichtigsten Thema gemacht hatte, nach einer Wahlkampfveranstaltung in der Hauptstadt Quito erschossen worden. Die Recherchen des ehemaligen Journalisten hatten Ex-Präsident Correa auf die Anklagebank gebracht. Villavicencio lag vor seiner Ermordung auf dem zweiten Platz in den Umfragen.

Auch ein Bürgermeister, ein Abgeordneter und ein örtlicher Spitzenpolitiker wurden während des Wahlkampfes getötet.