Mindestens elf Tote nach Luftangriff auf Khartum

Bei einem Angriff auf ein Stadtviertel der sudanesischen Hauptstadt Khartum sind laut Demokratieaktivisten mindestens elf Menschen getötet worden. „Gegen 7.15 Uhr hat ein Militärflugzeug die Gegend um den Qouro-Markt bombardiert“, erklärte das „Widerstandskomitee“ heute. Dutzende Verletzte seien in das Bashair-Krankenhaus eingeliefert worden. Seit Monaten wütet im Sudan ein Machtkampf zwischen den Militärherrschern und einer oppositionellen Miliz.

Das Spital sandte einen „dringenden Aufruf“ an alle Mediziner im Umkreis aus, bei der Behandlung der „zunehmenden Zahl an Verletzten“ zu helfen. Seit Mitte April spielt sich der Machtkampf zwischen der Armee von Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan und der RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohamvmed Hamdan Daglo ab.

Fast 7.500 Menschen wurden laut zurückhaltenden Schätzungen der NGO Armed Conflicts Location and Event Data Project seither getötet. Es wird davon ausgegangen, dass die tatsächliche Zahl sehr viel höher liegt. 4,8 Millionen Menschen wurden nach Angaben der UNO vertrieben. Internationale Bemühungen um eine Waffenruhe blieben bisher ergebnislos.