Flut in Griechenland: 14 Tote, Österreicher weiter vermisst

Die Zahl der Todesopfer in den überfluteten Gebieten in Mittelgriechenland ist auf mindestens 14 gestiegen. Das berichtete der griechische Sender ERTnews heute unter Berufung auf Feuerwehr und Polizei. Offiziell wurden noch drei Menschen vermisst, darunter ein Ehepaar aus Österreich. „Sie wurden noch nicht gefunden“, bestätigte eine Sprecherin des Außenministeriums.

Viele Dörfer von Hilfe abgeschnitten

Die Rettungsteams konnten bisher noch längst nicht alle von der Umwelt abgeschnittenen Dörfer erreichen. Zudem erhöht sich wegen des stehenden Wassers Tag für Tag die Gefahr von Seuchen. In der weitgehend ländlichen Region liegen tote Schafe, Ziegen, Schweine, Hunde und Katzen. Bereits jetzt sei die Zahl der Gelsen enorm gestiegen, berichteten Reporter.

Satelitenbild zeigt überflutetes Dorf in Griechenland
APA/AFP/Maxar

Den Menschen wurde dringend geraten, nur sicheres Trinkwasser etwa aus Flaschen zu nutzen, auf keinen Fall das Wasser der Überschwemmungen. „Es besteht Seuchengefahr“, warnte der Epidemiologe Gikas Magiorkinis im Nachrichtensender Skai heute.

Mehr als 73.000 Hektar unter Wasser

Mit Hubschraubern, Schlauchbooten und Traktoren wurden das ganze Wochenende über weiterhin Menschen gerettet. Nach Schätzungen der Behörden stehen mehr als 73.000 Hektar unter Wasser. Wegen der schweren Schäden und dem Chaos auf zerstörten und überschwemmten Straßen wurde der morgige Beginn des Schuljahres in Griechenland in der Region aufgeschoben.

Wegen der Überschwemmungen blieb heute außerdem die Autobahn zwischen Athen und der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki entlang eines rund 70 Kilometer langen Abschnitts gesperrt, wie die Polizei mitteilte. Reisende zwischen Nord- und Südgriechenland müssen große Umwege in Kauf nehmen.

In der zum größten Teil verschlammten Hafenstadt Volos haben bereits die Arbeiten zur Wiederherstellung der Wasser- und Stromversorgung begonnen. Regierungschef Kyriakos Mitsotakis hatte am Freitag die von den Überschwemmungen heimgesuchten Regionen inspiziert. Er versprach den Menschen rasche und unbürokratische finanzielle Hilfe.