Festnahmen im Iran kurz vor Mahsa Aminis Todestag

Im Iran haben die Behörden sechs Menschen festgenommen, die anlässlich des ersten Todestages der jungen Kurdin Mahsa Amini in der kommenden Woche Proteste geplant haben sollen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur IRNA heute berichtete, wollten die Verdächtigen „Kundgebungen über das Internet organisieren“. Die Behörden werfen iranischen Oppositionellen vor, rund um den Jahrestag zu „Chaos“ aufgerufen zu haben.

Die 22-jährige Mahsa Amini war am 16. September 2022 nach ihrer Festnahme durch die iranische Sittenpolizei in der Hauptstadt Teheran gestorben. Angeblich soll sie gegen die strikten Vorschriften zum Tragen des islamischen Kopftuchs verstoßen haben.

Ihr Tod löste landesweite Proteste von beispiellosem Ausmaß gegen die Führung in Teheran aus. Die Behörden reagierten mit großer Härte. Hunderte Menschen wurden im Zuge der Proteste getötet, darunter auch Dutzende Mitglieder der Sicherheitskräfte. Tausende Menschen wurden im Zusammenhang mit den Protesten festgenommen.

Laut IRNA hatten auch die sechs nun festgenommenen Verdächtigen an den Protesten teilgenommen, die Teheran als vom Westen angezettelte „Unruhen“ bezeichnet. Die Menschen seien vom Geheimdienst der Revolutionsgarden im Südwesten des Landes in Gewahrsam genommen worden.