Selenskyj berichtet von Fortschritten an der Front

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat von Fortschritten an der Front berichtet. „In den letzten sieben Tagen gibt es ein Vorankommen“, sagte er gestern in seiner täglichen Videoansprache.

Dabei gebe es Bewegung sowohl im Süden der Ukraine im Gebiet Saporischschja als auch rund um die von Russland besetzte Stadt Bachmut. An anderen Frontabschnitten sei es gelungen, die Positionen gegen russische Angriffe zu verteidigen, fügte er hinzu.

Zuvor teilten auch Vertreter der ukrainischen Militärverwaltung Erfolge an der Front mit. So sei es etwa am Frontabschnitt Awdijiwka nördlich der seit 2014 von russischen Kräften besetzten Stadt Donezk gelungen, einen Teil der Siedlung Opytne zu befreien.

„Wir kommen voran“

Die ukrainische Armee erzielte eigenen Angaben zufolge auch leichte Geländegewinne an der Front im Süden des Landes und eroberte weitere eineinhalb Quadratkilometer um die zuletzt befreite Ortschaft Robotyne. „Wir kommen voran! In der Region Tawrija sind die Streitkräfte mehr als einen Kilometer vorgerückt“, erklärte der ukrainische General Olexandr Tarnawskyj in seinem täglichen Lagebericht.

Die Ukraine hatte Anfang Juni eine große Gegenoffensive gestartet, um die von Russland besetzten Gebiete zurückzuerobern. Beim Vorrücken gegen die russischen Einheiten stoßen die Streitkräfte aber immer wieder auf Gebiete mit Panzerfallen und Minen.

Anfang September erklärte Kiew, eine wichtige russische Verteidigungslinie in der Region Saporischschja im Süden des Landes durchbrochen zu haben. Eine unabhängige Bestätigung der Angaben gibt es nicht.

Dank an Rettungskräfte

Selenskyj ging in seiner Videoansprache indes auch auf die schweren russischen Raketen- und Drohnenangriffe der vergangenen Tage ein. Er dankte Feuerwehrleuten, Rettungskräften, Polizisten und Freiwilligen, die in den Städten Kostjantyniwka, Krywyj Rih, Sumy und im Gebiet Odessa geholfen haben, Verschüttete aus den Trümmern zu befreien.

In Kostjantyniwka waren bei einem Einschlag 16 Menschen ums Leben gekommen. In Krywyj Rih wurden durch russischen Raketenbeschuss auf eine Polizeistation nach Selenskyjs Angaben eine Person getötet und 60 Menschen verletzt.

Selenskyj bestätigte zudem den russischen Beschuss internationaler Helfer der Rettungsorganisation Road to Relief gestern bei Bachmut nahe der Front. Dabei seien ein Kanadier und eine Spanierin ums Leben gekommen, ein Deutscher und ein Schwede seien verletzt ins Krankenhaus eingeliefert worden. „Ihnen wird alle nötige Hilfe geleistet“, sagte Selenskyj.