Historischer Stimmenverlust für Norwegens Arbeiterpartei

In Norwegen ist die regierende Arbeiterpartei (Arbeiderpartiet) bei den landesweiten Regional- und Kommunalwahlen erstmals seit fast 100 Jahren nicht stärkste Kraft geworden.

Nach Auszählung von rund 60 Prozent der Stimmen sackte die Arbeiterpartei nach offiziellen Angaben auf 21,8 Prozent ab, während die Konservativen auf 25,8 Prozent zulegen konnten. Es ist das erste Mal seit 1924, dass die Linksfraktion bei einer landesweiten Wahl nicht den ersten Platz belegt.

Ministerpräsident Jonas Gahr Store hatte bereits erklärt, er werde seine Minderheitsregierung unabhängig vom Ergebnis der Regionalwahlen weiterführen. Die Wahlen haben keine Auswirkungen auf die Zusammensetzung des Parlaments.

Stark gestiegene Verbraucherpreise wie eine Verteuerung von Lebensmitteln um rund neun Prozent binnen eines Jahres sowie ein sprunghafter Zinsanstieg haben die Haushalte auch in Norwegen zuletzt stark belastet. Zudem schränkte die Regierung die öffentlichen Ausgaben aus Sorge vor einer Beschleunigung der Inflation ein. Die nächste Parlamentswahl steht 2025 an.