EU-Parlament billigt strengere Klimaziele

Das EU-Parlament hat heute die Überarbeitung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie abgesegnet. Ihr Ziel ist, den Anteil erneuerbarer Energiequellen am Gesamtenergieverbrauch der EU bis 2030 auf 42,5 Prozent zu steigern.

Sektorspezifische Zielvorgaben für Verkehr, Industrie, Gebäude sowie Fernwärme und -kälte sind in der Regelung enthalten. Sie ist Teil des EU-Klimapakets „Fit for 55“. Ziel ist eine klimaneutrale EU bis 2050, um die Folgen der Erderhitzung einzudämmen.

Die neue Regelung sieht im Verkehrsbereich für die Mitgliedsstaaten zwei mögliche Zielvorgaben vor: Entweder soll die Treibhausgasintensität durch den Einsatz erneuerbarer Energieträger bis 2030 um 14,5 Prozent sinken oder der Endenergieverbrauch bis 2030 einen Anteil erneuerbarer Energiequellen von mindestens 29 Prozent erreichen.

Die Industrie muss ihren Einsatz erneuerbarer Energie jährlich um 1,6 Prozent erhöhen. Der von der Industrie verwendete Wasserstoff muss bis 2030 zu 42 und bis 2035 zu 60 Prozent aus erneuerbaren Kraftstoffen nicht biogenen Ursprungs kommen.

Österreich würde Ziele im Moment klar verfehlen

In der Regelung sind auch beschleunigte Genehmigungsverfahren für Projekte im Bereich erneuerbare Energie vorgesehen, beispielsweise für Photovoltaik und Windparks. Der Einsatz erneuerbarer Energieträger soll so im Rahmen des REPowerEU-Plans gesteigert und die darin angestrebte Unabhängigkeit von russischen fossilen Brennstoffen vorangebracht werden.

Die Richtlinie muss noch formal vom Rat angenommen werden, bevor sie im EU-Amtsblatt veröffentlicht wird. Laut dem im Sommer präsentierten Entwurf des Nationalen Energie-und Klimaplans (NEKP) würde Österreich die EU-Klimazielsetzungen derzeit noch klar verfehlen.