Pflege: Ruf nach Pflegegeld für CoV-Folgen

Menschen, die an den Folgen einer CoV-Erkrankung leiden, sollen künftig Pflegegeld erhalten können. Das fordert die Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger. Die Pandemie habe mit all ihren Folgen für viele Menschen, die von einer Infektion betroffen waren, auch Langzeitfolgen und Erkrankungen mit Pflegeaufwand mit sich gebracht, so die Argumentation anlässlich des bevorstehenden Nationalen Aktionstags für pflegende Angehörige heute.

Die Folgeerkrankungen von Long- und Post-Covid würden an die 100 verschiedene Symptome in verschiedenen Ausprägungen umfassen. „Wer davon betroffen ist, ist unter den ungünstigsten Umständen auf die Pflege und Betreuung der Angehörigen und Zugehörigen angewiesen“, argumentierte Birgit Meinhard-Schiebel, Präsidentin der Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger. Um sie in ihrer Pflege und Betreuung zu unterstützen, sei es notwendig, dass die Erkrankten eine Pflegegeldstufe hätten.

Pensionistenverband fordert „umfassendes Unterstützungspaket“

Auch der SPÖ-nahe Pensionistenverband forderte anlässlich des Aktionstages wiederum ein „umfassendes Unterstützungspaket“ für pflegende Angehörige. Präsident Peter Kostelka erinnerte die Regierungsverantwortlichen via Aussendung an die belastende Situation der pflegenden Angehörigen. Maßnahmen sollten etwa die Ausweitung des Angehörigenbonus, die Einrichtung von österreichweiten Informationsstellen sowie den Ausbau der mobilen Einrichtungen und Tageszentren umfassen.

Seniorenbund erneuert Forderungen

Seine Forderungen erneuerte auch der ÖVP-Seniorenbund. So sei die Erhöhung des Zuschusses für die 24-Stunden-Betreuung auf 800 Euro zwar ein wichtiger erster Schritt gewesen. Die Höhe stehe jedoch in keiner Relation zum enormen Aufwand und zur geleisteten Arbeit pflegender Angehöriger, sagte Präsidentin Ingrid Korosec. „Daher fordere ich weiterhin eine Anhebung auf 1.100 Euro.“ Zusätzlich fordert der Seniorenbund die Anhebung der Einkommensgrenze von 2.500 Euro netto bei der Betreuung.

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Besuchs- und Begleitdienst des Österreichischen Roten Kreuzes sei jeder Tag ein Aktionstag, sagte die Hilfsorganisation. Die freiwilligen Kräfte kümmerten sich täglich um mehr als 2.800 Menschen. Und auch der Fonds Soziales Wien (FSW) erinnerte an die eigenen Leistungen für mehr als 56.000 Wienerinnen und Wiener jährlich.