Prozess der US-Regierung gegen Google begonnen

Der größte US-Wettbewerbsprozess seit mehr als 20 Jahren hat gestern begonnen. Verhandelt wird über Klagen der US-Regierung und Dutzender Bundesstaaten gegen Google. Dabei geht es um den Vorwurf, der Konzern behindere Wettbewerber auf unfaire Weise. Google weist die Anschuldigungen zurück. Zuletzt stand in dieser Unternehmensliga der Windows-Gigant Microsoft Ende der 90er Jahre wegen einer Wettbewerbsklage vor Gericht.

Unter anderem soll über den Vorwurf verhandelt werden, die Vereinbarungen von Google mit Browser-Entwicklern wie Apple (Safari) und Mozilla (Firefox) schadeten dem Wettbewerb. Das Justizministerium greift in seiner Klage die Praxis an, dass Googles Suchmaschine als Standard voreingestellt wird. Mozilla und Apple bekommen dafür Geld von Google.

Für die Justizbehörde argumentierte Kenneth Dintzer im Gerichtssaal, Google habe mit der Praxis „eine Mauer um sein Suchmaschinenmonopol erschaffen“. Googles Anwalt John Schmidtlein konterte, es sei einfach, in Browsern die Standardsuchmaschine auszutauschen. Nutzer griffen aber auf Google zu, weil sie mit der Qualität der Suchergebnisse zufrieden seien. Das passiere auch auf Windows-Computern, auf denen Microsofts Suchmaschine Bing als Standard voreingestellt sei.

Google wird sich in dem Prozess weniger Vorwürfen stellen müssen als in den ursprünglichen Klagen vorgesehen. Richter Amit Mehta strich unter anderem die Anschuldigung, der Konzern habe durch sein Verhalten spezialisierten Anbietern wie Expedia oder OpenTable geschadet.