Simbabwes Präsident vereidigt Sohn und Neffen als Minister

Nach seiner umstrittenen Wiederwahl hat Simbabwes Präsident Emmerson Mnangagwa zwei wichtige Ministerposten mit seinem Sohn und seinem Neffen besetzt. Bei einer Zeremonie in der Hauptstadt Harare legten gestern mehr als 20 Minister und zehn Vertreter ihren Amtseid ab.

Mnangagwas Sohn Kudakwashe David Mnangagwa übernahm das Amt des stellvertretenden Finanzministers. Der Neffe des Präsidenten, Tongai Mnangagwa, wurde zum Vizetourismusminister ernannt.

Der Präsidentensohn ist damit Stellvertreter von Mthuli Ncube, den Kritiker und Kritikerinnen für den wirtschaftlichen Kollaps des Landes und die hohe Inflation verantwortlich machen und der ungeachtet dessen im Amt blieb.

„Schlimmste“ Regierung seit Unabhängigkeit

Die Opposition bezeichnete die neue Regierung als die „schlimmste“ seit der Unabhängigkeit des Landes. „Bestehend aus (Mnangagwas) Freunden, Angehörigen, Getreuen und den am wenigsten Qualifizierten ist das Kabinett das schlimmste seit Simbabwes Unabhängigkeit im Jahr 1980“, sagte Promise Mkwananzi, Sprecher der größten Oppositionspartei Citizens Coalition for Change (CCC).

Nach Angaben der Wahlkommission hatte der 80-jährige Amtsinhaber Mnangagwa die Wahl am 23. August bereits im ersten Durchgang für sich entschieden. Die Opposition weist das Ergebnis zurück.

Simbabwe wird seit der Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Großbritannien 1980 von der Präsidentenpartei ZANU-PF beherrscht. Zunächst war 37 Jahre lang der Autokrat Robert Mugabe an der Macht. Als das Militär 2017 gegen den Staatschef putschte, kam Mugabes Vize Mnangagwa ins Amt.