MI5 warnte Torys vor Spionen Chinas auf Kandidatenliste

In Großbritannien hat der Inlandsgeheimdienst MI5 die regierenden Torys davor gewarnt, dass zwei als Kandidaten für das Parlament gehandelte Parteimitglieder chinesische Spione sein könnten. Gesundheitsstaatssekretärin Maria Caulfield sagte heute, die Partei von Premierminister Rishi Sunak habe nach den Warnungen des MI5 in den Jahren 2021 und 2022 umgehend gehandelt und die beiden Politiker von der Kandidatenliste gestrichen.

Die britische Polizei hatte am Wochenende bestätigt, dass im März zwei Männer unter Spionageverdacht festgenommen worden waren. Laut einem Bericht der Zeitung „Sunday Times“ handelte es sich bei einem der Verdächtigen um einen Mitarbeiter des britischen Parlaments.

„Schnelle Maßnahmen ergriffen“

Caulfield sagte dem Sender Times Radio, jede Partei an der Regierung müsse mit Spionageversuchen rechnen, bei denen es darum gehe, „Informationen zu erhalten oder Einfluss zu nehmen“. Im Fall der beiden möglichen Kandidaten hätten die Torys „schnell Maßnahmen ergriffen und sie von der Liste gestrichen“. „Sie stehen nicht zur Wahl“, versicherte die Politikerin.

Caulfield äußerte sich zu einem Bericht der „Times“, demzufolge der MI5 Verbindungen der beiden Tory-Politiker zur Vereinigten Arbeitsfront der Kommunistischen Partei moniert hatte, mit der Peking versucht, im Ausland Einfluss auf Politik und öffentliche Meinung zu nehmen. „Es wurde sehr deutlich gemacht, dass sie ein Risiko darstellten“, zitierte die „Times“ eine ungenannte Quelle.

Das chinesische Außenministerium hatte die Berichte über die Festnahme der beiden mutmaßlichen Spione am Montag als „reine Erfindungen“ zurückgewiesen. Einer der Verdächtigen ließ über seine Anwälte erklären, er sei „vollkommen“ unschuldig und kein chinesischer Spion.