Über 13.000 Schulen in Afrika wegen Gewalt geschlossen

Aufgrund zunehmender Unsicherheit und Terrorismus müssen nach Angaben von Hilfsorganisationen rund 13.200 Schulen in acht Ländern in Zentral- und Westafrika geschlossen bleiben. In den vergangenen vier Jahren habe sich die Zahl der Schulschließungen aufgrund von Unsicherheit fast verdoppelt.

Das teilten der Norwegische Flüchtlingsrat (NRC), der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) und das UNO-Kinderhilfswerk (UNICEF) heute in einer Aussendung mit.

Die Bildung von 2,5 Millionen Kindern sei unmittelbar gefährdet, hieß es weiter. Besonders akut sei die Lage im Zentrum der Sahelzone, hieß es. Die Zahl der geschlossenen Schulen habe sich zwischen 2019 und 2023 von 1.700 auf knapp 9.000 fast versechsfacht.

Allein Burkina Faso sei für die Hälfte der in der Region verzeichneten Schulschließungen verantwortlich, sagten die Organisationen. Im Juli seien dort mehr als 6.100 Schulen geschlossen gewesen. „Viele [Kinder] werden gezwungen sein, zu arbeiten, sich bewaffneten Gruppen anzuschließen oder zu heiraten, was ihre Zukunft zerstören wird“, sagte Hassane Hamadou, der NRC-Regionaldirektor in Zentral- und Westafrika.

Ziele von Angriffen bewaffneter Gruppen

In einigen Fällen seien Schulen Ziele von Angriffen bewaffneter Gruppen. Zwischen Jänner und August seien in Zentral- und Westafrika insgesamt 147 solcher Vorfälle gemeldet worden. In anderen Fällen würden Schulen aufgrund von Zwangsumsiedlungen verlassen oder aufgegeben.

Einige Kinder hätten für viele Monate oder sogar Jahre keinen Zugang zu Schulen. Die Zukunft ganzer Generationen von Kindern sei gefährdet, warnten die Hilfsorganisationen.

In zahlreichen Ländern der Sahelzone, die sich von Senegal im Westen bis nach Djibouti im Osten Afrikas zieht, sind zahlreiche bewaffnete Gruppen aktiv, von denen einige der Terrorgruppe Islamischer Staat oder dem Terrornetzwerk al-Kaida die Treue geschworen haben.

Die Regierungen der betroffenen Länder bemühen sich bisher vergeblich, die Dschihadisten zurückzudrängen. In einigen Ländern kontrollieren bewaffnete Gruppen ganze Teile des Staatsgebiets.