Großrazzia in Camorra-Hochburg bei Neapel

Zum zweiten Mal binnen zehn Tagen ist es heute zu einer großangelegten Razzia in der Camorra-Hochburg Caivano nahe Neapel gekommen. Dabei waren laut Regierungsangaben über 400 Sicherheitskräfte im Einsatz.

Bei der Razzia wurden zahlreiche Hausdurchsuchungen und Überprüfungen verdächtiger Personen und Fahrzeuge durchgeführt. Eingesetzt wurden auch Drogenspürhunde der Carabinieri und Hubschrauber.

Die 35.000-Einwohner-Gemeinde Caivano gilt als Drogenumschlagplatz. Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hatte vor zwei Wochen die Stadt besucht, in der zwei Mädchen im Alter von elf und 13 Jahren von einer Jugendbande vergewaltigt worden waren. Meloni sprach von einer „unmenschlichen Tat“.

Mit dem Besuch folgte die Regierungschefin der postfaschistischen Regierungspartei Fratelli d’Italia (Brüder Italiens) der Einladung eines katholischen Pfarrers aus Caivano. Der Geistliche Maurizio Patriciello hatte sich durch Predigten gegen die Camorra, die lokale Mafia, einen Namen gemacht. Patriciellos Polizeischutz wurde gestern erweitert.