SPÖ arbeitet an Modell für Kindergrundsicherung

Die SPÖ arbeitet an einem Modell für eine Kindergrundsicherung. Geplant seien ein Basisbetrag, in dem alle Kinder- und Familienleistungen zusammengefasst werden, und eine weitere nach Haushaltseinkommen gestaffelte Zuzahlung, wie die stellvertretende Klubvorsitzende der SPÖ, Eva-Maria Holzleitner, heute sagte. Blaupause könnte ein Projekt der Volkshilfe sein.

Dieses sieht einen monatlichen Grundbetrag von 285 Euro vor, also quasi statt Familienbeihilfe und Kinderabsetzbetrag. Zusätzlich soll es für Geringverdiener, also etwa zwei Vollzeitbeschäftigte mit Mindesteinkommen, nach dem Einkommen gestaffelte Beträge geben, wie Hanna Lichtenberger, Sozialpolitikexpertin der Volkshilfe, erklärte. Maximal beträgt die Kindergrundsicherung in diesem Modell 872 Euro pro Kopf.

Holzleitner sieht „massiven Handlungsbedarf“

Die Teuerung und mit ihr die stark gestiegenen Lebensmittelpreise würden Familien mit mehreren Kindern, Armutsbetroffene, Alleinerzieher und Geringverdienende besonders stark treffen, so Holzleitner. Inzwischen habe sich die Situation so weit verschärft, dass selbst die Ernährung betroffen sei.

Knapp eine halbe Million verfüge nicht über die finanziellen Möglichkeiten, alle zwei Tage Fleisch, Fisch oder eine adäquate vegetarische Speise zu konsumieren, ortet Holzleitner „massiven Handlungsbedarf“. Diese Darstellung bestätigte Lichtenberger: Es vergehe für die Berater bei der Volkshilfe kein Tag, „an dem das Thema Ernährung nicht präsent ist“.