Bulgarien hebt Einfuhrverbot für ukrainisches Getreide auf

Anders als Polen hebt Bulgarien das Importverbot für ukrainisches Getreide ab Samstag auf. Sofia unterstütze eine Verlängerung der Restriktionen nicht, hieß es in einer vom Parlament mit großer Mehrheit beschlossenen Resolution.

Zur Begründung wurden die „Solidarität mit der Ukraine“ und die nötige „weltweite Lebensmittelsicherheit“ angeführt. Die Vorlage ging auf eine Initiative der proeuropäischen Regierung zurück.

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hatte die EU die Zölle auf ukrainische Exporte gestrichen. Landwirte in den Nachbarländern der Ukraine protestierten jedoch gegen den dadurch verursachten Preisverfall.

Sonderregel läuft aus

Im Juni erlaubte Brüssel Polen, Bulgarien, Ungarn, der Slowakei und Rumänien, vorübergehend Einfuhrbeschränkungen für ukrainisches Getreide einzuführen. Die Ukraine kritisierte diese Importstopps scharf.

Die Vereinbarung läuft am 15. September aus. Neben Polen hat auch Ungarn angekündigt, die Einfuhrbeschränkungen aufrechtzuerhalten, sollte die EU einer Verlängerung nicht zustimmen. Rumänien will sich der EU-Entscheidung anschließen.

Produzenten haben Interesse an Importen

Bulgarien unterscheidet sich von den anderen Ländern, weil es in dem Land große Sonnenblumenölproduzenten gibt, die auf günstige Ware aus der Ukraine hoffen und deshalb die Aufhebung des Importstopps unterstützen.

Andere Landwirte sind dagegen, weil sie einen Preisverfall befürchten. Bulgarien will in Brüssel nun Hilfen beantragen, um seine Infrastruktur bei Straße und Schiene auszubauen, damit der Transport von ukrainischen Gütern in Drittländer schneller erfolgen kann.