Lampedusa: Rund 3.000 Menschen von Insel gebracht

Angesichts der hohen Zahl an ankommenden Migrantinnen und Migranten bleibt die Lage auf der süditalienischen Insel Lampedusa angespannt. Über 9.000 Menschen sind seit Montag auf der Insel gelandet, rund 3.000 Personen verließen gestern an Bord von Fähren die Insel in Richtung Sizilien und dem italienischen Festland wieder.

Der Stadtrat der Mittelmeer-Insel hatte erst am Vortag den Ausnahmezustand ausgerufen. Nach Angaben vom Roten Kreuz befinden sich noch immer 4.200 Menschen im Erstaufnahmezentrum der Insel. Die vom Roten Kreuz betreute Einrichtung ist an sich für 400 Menschen ausgelegt. Allein heute trafen jedoch rund 400 Menschen an Bord auf Lampedusa ein.

„Wir fordern eine strukturelle Lösung, denn wir können diese Migrationsströme allein nicht mehr bewältigen“, sagte Bürgermeister Filippo Mannino und drängte auf die sofortige Verlegung der Flüchtenden nach Sizilien und aufs italienische Festland. Er forderte auch den Einsatz von Marineschiffen, die Boote vor der Küste Lampedusas aufgreifen sollen, bevor sie die Insel erreichen können.

Bürgerinnen und Bürger Lampedusas demonstrierten angesichts der jüngsten Eskalation vor dem Rathaus. „Seit 30 Jahren sind wir mit der Migrationsproblematik konfrontiert. So kann es nicht weitergehen, die Lage ist außer Kontrolle geraten“, betonten einige Demonstrierende. „Die Lage auf der Insel ist komplex, aber sie normalisiert sich“, sagte indes Francesca Basile, Sprecherin des Roten Kreuzes auf Lampedusa.