Niger: Fast 1.000 Diplomatenpässe für ungültig erklärt

Die aus einem Staatsstreich hervorgegangene Militärführung in Niger hat gestern mehr als 990 diplomatische Pässe nigrischer und ausländischer Bürger und Bürgerinnen für ungültig erklärt. Das nigrische Außenministerium teilte die Annullierung der Dokumente in einem Schreiben an die diplomatischen Vertretungen mit, wie die offizielle nigrische Nachrichtenagentur ANP erklärte.

Sie habe „die Ehre, Ihnen (…) die Liste der nigrischen Diplomatenpässe zukommen zu lassen, die wegen Verfalls annulliert wurden“, hieß es in dem Schreiben der Militärführung, das auch in Onlinediensten verbreitet wurde.

Laut ANP handelt es sich um Pässe von unter anderen Ministern, Abgeordneten und Beratern, die für die gestürzte Regierung tätig waren. Etwa 50 Pässe gehörten demzufolge Diplomaten aus dem Ausland, darunter Großbritannien, Frankreich, Libyen, die USA und die Türkei.

Militärs hatten am 26. Juli in Niger den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum gestürzt und die Macht im Land übernommen. Der Staatsstreich wurde international scharf kritisiert.