Kroatien: Kritik an Außenminister wegen verschwiegener Gelder

Der kroatische Außenminister Gordan Grlic Radman steht nach Medienberichten über verschwiegenes Privatvermögen unter Druck. Der Minister soll 2,1 Mio. Euro, die er aus Dividenden verdient hat, in seiner Vermögenserklärung nicht deklariert haben, wie das Nachrichtenportal Index aufdeckte.

Die staatliche Kommission zur Prüfung von Interessenkonflikten leitete infolge der Enthüllungen ein Verfahren gegen Grlic Radman ein, die Opposition kündigte ein Misstrauensvotum an.

In Kroatien sind Politiker und Politikerinnen und andere Amtsträger gesetzlich verpflichtet, ihr Vermögen offenzulegen. Die staatliche Kommission führt ein Verzeichnis, das im Internet öffentlich zugänglich ist.

Berichten zufolge soll der Außenminister es versäumt haben, die Dividenden, die er seit Amtsantritt im Jahr 2019 bis 2022 aus Beteiligung an einem Familienunternehmen erhalten hat, in der Vermögenskarte anzugeben.

„Die Nichteintragung der Jahresdividende in die Vermögenskarte ist ein technisches Versäumnis und mein Fehler, für das es mir sehr leidtut“, sagte Grlic Radman gestern. Wie er erklärte, kooperiere er mit der Kommission für Interessenkonflikte und zeigte sich bereit, die erwartete Geldstrafe zu bezahlen.