Tausende Geflüchtete verlassen Lampedusa

Nachdem seit Anfang dieser Woche fast 10.000 Geflüchtete auf Lampedusa eingetroffen sind, entspannt sich die Lage allmählich. Heute verließen rund 700 Menschen die kleine Insel mit Fähren und Polizeischiffen in Richtung Sizilien und Festland, hieß es in einer Mitteilung des italienischen Roten Kreuzes. Im Laufe des Tages sollen weitere 2.500 Menschen von der Insel gebracht werden.

„Die Situation auf Lampedusa ist kritisch, und wir begrüßen, dass dringende Maßnahmen ergriffen werden, um die Insel wieder in die Normalität zurückzuführen“, hielt die Vertreterin des UNO-Flüchtlingswerks (UNHCR) für Italien, Chiara Cardoletti, fest.

„Wir sind uns der Schwierigkeiten bewusst, die durch die gleichzeitige Ankunft einer sehr großen Zahl von Menschen auf einer kleinen Insel mit begrenzten Aufnahmekapazitäten entstehen. Um sicherzustellen, dass die Menschen die Hilfe bekommen, die sie brauchen, hat die Entlastung der Insel oberste Priorität“, fuhr sie fort.

EU-Delegation auf Lampedusa

Die Migrationskrise, mit der Lampedusa konfrontiert ist, beschäftigt zurzeit auch die EU-Kommission. Eine Delegation der Europäischen Kommission befindet sich in Lampedusa, um sich über die Situation zu informieren und die nächsten Schritte festzulegen.

Die Europäische Kommission hatte gestern erklärt, in engem Kontakt mit den italienischen Behörden zu stehen. Derzeit seien rund 450 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der EU-Asylagentur und von Frontex im Einsatz. Auch finanziell werde Italien mit 14 Millionen Euro Nothilfe unterstützt.