Rubiales angehört: Kontaktverbot nach Kussskandal

Der zurückgetretene Präsident des spanischen Fußballverbandes (RFEF), Luis Rubiales, hat laut Medienberichten heute die im Kussskandal gegen ihn erhobenen Vorwürfe bei einer ersten Befragung durch den Untersuchungsrichter Francisco De Jorge bestritten. Der Richter am Staatsgerichtshof ordnete dennoch an, dass sich der 46-Jährige der Spielerin Jennifer Hermoso nur bis auf höchstens 200 Meter nähern und keinen Kontakt zu ihr aufnehmen dürfe, wie das Gericht mitteilte.

Die Staatsanwaltschaft hatte 500 Meter und eine Meldepflicht für Rubiales beim Gericht alle zwei Wochen gefordert. Das lehnte der Richter nach Angaben des Gerichts ebenso ab wie den Antrag der Anwältin von Hermoso, das Vermögen von Rubiales vorsorglich zu beschlagnahmen.

Strafantrag nach Anzeige

De Jorge leitet ein Ermittlungsverfahren gegen Rubiales wegen des Verdachts der sexuellen Aggression und Nötigung, weil dieser die Spielerin Hermoso bei der Siegerehrung der Frauen-Fußballweltmeisterschaft im August in Sydney ungefragt auf den Mund geküsst hatte. In dem Verfahren muss der Richter entscheiden, ob Rubiales wegen des Kusses auf die Anklagebank kommt.

Rubiales beteuert, Hermoso habe dem Kuss bei der Siegerehrung am 20. August in Sydney zugestimmt. Die 33-Jährige hatte aber erklärt, sie habe sich „als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe“. Hermoso erstattete Anzeige und ermöglichte damit einen Strafantrag der Staatsanwaltschaft beim Staatsgerichtshof.