Kalifornien klagt weltgrößte Ölfirmen wegen Klimakrise

Wegen Umweltschäden in Milliardenhöhe und Irreführung hat der US-Bundesstaat Kalifornien laut einem Zeitungsbericht fünf der weltgrößten Ölkonzerne geklagt. Wie die „New York Times“ berichtete, reichte Kalifornien gestern Klage gegen die Unternehmen ExxonMobil, Shell, BP, ConocoPhilips und Chevron sowie gegen den Industrieverband American Petroleum Institute ein.

Der Bundesstaat wirft ihnen vor, die mit dem Einsatz fossiler Energieträger verbundenen Risiken „bewusst heruntergespielt“ zu haben. „Mehr als 50 Jahre lang haben uns die Ölgiganten belogen und die Tatsache verschleiert, dass sie schon seit Langem wissen, wie gefährlich die von ihnen produzierten fossilen Energieträger für unseren Planeten sind“, erklärte Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom. Kalifornien wolle „die großen Umweltverschmutzer nun zur Verantwortung ziehen“.

Die Beklagten hätten bereits seit den 50er Jahren gewusst, „dass ihre Produkte wahrscheinlich zu erheblicher Erderwärmung führen“, zitierte die Zeitung aus der bei Gericht in San Francisco eingereichten Klage. Die Manager der Öl- und Gasunternehmen hätten „seit Jahrzehnten gewusst, dass eine Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu diesen katastrophalen Ergebnissen führen würde“.

„Täuschung“ der Gesellschaft

Dennoch hätten sie diese Informationen der Allgemeinheit und Politikern vorenthalten und jahrzehntelang „aktiv Falschinformationen zu dem Thema“ verbreitet, heißt es in der 135-seitigen Klageschrift. Durch diese „Täuschung“ habe die Gesellschaft erst mit Verspätung auf die Erderwärmung reagiert. Damit habe das „Fehlverhalten“ der Ölbosse zu „enormen Kosten für die Menschen, Eigentum und natürliche Ressourcen“ geführt.

Kalifornien will mit seiner Klage die Einrichtung eines Fonds erreichen, mit dem die Kosten künftiger infolge des Klimawandels angerichteter Schäden in dem Bundesstaat – wie etwa durch Waldbrände und Überschwemmungen – gedeckt werden sollen.