Schlamm in Volos
Reuters/Louisa Gouliamaki
Unwetter in Griechenland

Tod von Österreichern bestätigt

Nach dem Hochwasser in Griechenland sind zwei geborgene Todesopfer als die seit mehr als einer Woche vermissten Österreicher identifiziert worden. Das teilte das Außenministerium Samstagabend mit. „Unser tief empfundenes Beileid gilt in diesen schweren Stunden den Familien und Hinterbliebenen“, wurde betont.

„Die nunmehr vorliegenden Ergebnisse der DNA-Abgleiche haben bestätigt, dass es sich um die beiden seit den schweren Überschwemmungen Vermissten handelt“, hieß es in einer Stellungnahme. Das Team der österreichischen Botschaft in Athen stehe den Angehörigen weiterhin unterstützend zur Seite. Weitere Informationen würden nicht bekanntgegeben, bat das Außenministerium um Verständnis.

Das steirische Ehepaar war laut lokalen Medien in einem Ferienhaus in der schwer getroffenen Region Pilion bei Volos auf dem griechischen Festland untergebracht, das am Dienstag vor eineinhalb Wochen weggeschwemmt wurde. Seitdem bestand kein Kontakt mehr zu den Urlaubern, sie waren nicht erreichbar und galten als vermisst.

Eine Woche später wurde nach Medienberichten vom Dienstag eine vorerst nicht identifizierbare weibliche Leiche in dem betroffenen Küstengebiet gefunden. Eine DNA-Untersuchung der Toten zur Feststellung der Identität wurde angeordnet. Am Donnerstag bestätigte das Außenministerium auch den Fund eines vorerst unbekannten toten Mannes in dem Flutgebiet. Am Wochenende gab es nun Gewissheit.

Mehrtägige schwere Unwetter

Letzte Woche hatte sich mehrere Tage lang in Mittelgriechenland ein schweres Sturmtief festgesetzt. Starkregen überschwemmte vielerorts Dörfer und Städte, mehr als ein Dutzend Menschen kamen dabei ums Leben. Die Niederschlagsmengen erreichten zwischenzeitlich nie gekannte Höhen von teils mehr als 700 Liter pro Quadratmeter in weniger als 24 Stunden. Dasselbe Tief verursachte Tage später in Libyen katastrophale Fluten mit Tausenden Toten.

In Griechenland war die wichtigste Autobahn des Landes zwischen den Metropolen Athen und Thessaloniki zeitweise überschwemmt und gesperrt. Auch die Zugsverbindung war wegen großer Schäden am Schienennetz außer Betrieb.

Athen und Brüssel versprachen rasche Hilfe

Griechenland könne mit bis zu 2,25 Milliarden Euro Unterstützung aus verschiedenen EU-Töpfen rechnen, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Anfang dieser Woche bei einem Treffen mit Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis in Straßburg. Angesichts der schlimmen Lage gelte es innovativ, schnell und flexibel zu sein.

Noch am Dienstag werde eine eigens gegründete Taskforce zur Fluthilfe die Arbeit aufnehmen. Geld könne unter anderem aus bisher nicht ausgegebenen Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds kommen, sagte von der Leyen. Außerdem könne Griechenland einen Antrag im Rahmen des Solidaritätsfonds stellen und Darlehen beantragen.

Mitsotakis versicherte, auch Athen könne dank der aktuell guten wirtschaftlichen Entwicklung des Landes vieles in Eigenregie übernehmen. Mit Blick auf die Folgen des Klimawandels für viele EU-Länder warb er zudem dafür, den EU-Solidaritätsfonds künftig aufzustocken.