Vier Soldaten in Kolumbien von FARC-Dissidenten getötet

Kurz vor Friedensverhandlungen in Kolumbien sind nach Regierungsangaben vier Soldaten bei Kämpfen mit einer Splittergruppe der Guerillaorganisation FARC getötet worden. Die Soldaten wurden „bei Kämpfen gegen eine verbliebene bewaffnete Gruppe“ getötet, erklärte gestern das kolumbianische Verteidigungsministerium. Mit diesem Begriff bezeichnen die Behörden Gruppen, die das 2016 geschlossene Friedensabkommen zwischen der Regierung und der Guerilla nicht akzeptieren.

Der Estado Mayor Central (EMC), eine Splittergruppe der aufgelösten FARC, hatte die Einigung von 2016 zurückgewiesen. Im April gab die Gruppe bekannt, zu Verhandlungen mit der Regierung bereit zu sein.

Morgen soll ein dreitägiges Treffen mit der Regierung beginnen, bei dem laut Präsidentschaft über ein Datum für künftige Friedensgespräche beraten und „ein Waffenstillstand formalisiert“ werden soll.

Der Vorfall mit den vier getöteten Soldaten ereignete sich den Angaben nach im ländlichen Südwesten Kolumbiens, in der Ortschaft Cumbitara in der Region Narino. In dieser Grenzregion zu Ecuador wird ein großer Teil der Kokasträucher des Landes angebaut.

Nach UNO-Angaben ist Kolumbien der größte Kokainproduzent der Welt. Der Anbau ist zwar illegal, sichert aber vielen Menschen in dem Land den Lebensunterhalt. Bewaffnete Gruppen wie linksgerichtete Guerillas, rechte Paramilitärs oder Drogenkartelle halten die Kontrolle über weite Teile des Anbaus.