Atomaufsicht: Iran erschwert Prüfung seiner Anlagen weiter

Die Behörden im Iran entziehen weiteren Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) die Akkreditierung für Überprüfungen der Atomanlagen in dem Land. Damit sei die Fähigkeit der IAEA, die Anreicherung von Uran im Iran zu überwachen, erheblich eingeschränkt, teilte IAEA-Chef Rafael Grossi gestern Abend am Sitz der Behörde in Wien mit. Einem Inspektor sei die Akkreditierung schon vorher entzogen worden. Inzwischen sei das Team um ein Drittel geschrumpft.

Die Gesamtzahl der Inspektoren nannte Grossi nicht. „Ich verurteile diese unverhältnismäßige und beispiellose einseitige Maßnahme auf das Schärfste“, teilte er weiters mit. „Diese höchst bedauerliche Entscheidung des Iran ist ein weiterer Schritt in die falsche Richtung.“

Die Behörde werde nicht mehr in der Lage sein, glaubhaft zu versichern, dass Atommaterial und -aktivitäten im Iran nur friedlichen Zwecken dienen. Er rief die Führung des Landes auf, diese Schritte zu überdenken und zu revidieren.

Reaktion auf westliche Sanktionen

Der Schritt folgte auf die Entscheidung von Deutschland, Frankreich und Großbritannien vom Donnerstag, noch bestehende Sanktionen gegen den Iran wegen dessen Atomprogramm nicht aufheben zu wollen. In einer Mitteilung warf der iranische Außenamtssprecher Nasser Kanaani dem Westen vor, die Zusammenarbeit zwischen der Islamischen Republik und der IAEA sabotieren zu wollen.

Der Ministeriumssprecher betonte, den Inspektoren die Akkreditierung zu entziehen, sei rechtens. Laut der iranischen Nachrichtenagentur Fars handelte es sich um acht Inspektoren aus Deutschland und Frankreich.