Bidens Sicherheitsberater traf Chinas Außenminister

Im Bemühen um den Abbau der bilateralen Spannungen haben sich hochrangige Vertreter der USA und Chinas zu einem zweitägigen Gespräch auf Malta getroffen. Der nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, kam dort nach Angaben Washingtons am Samstag und gestern mit dem chinesischen Chefdiplomaten Wang Yi zusammen.

„Beide Seiten führten offene, substanzielle und konstruktive Gespräche“, erklärte das Weiße Haus. Ein US-Regierungsvertreter sagte, das Treffen am Wochenende habe sich über insgesamt zwölf Stunden erstreckt.

Weitere Gespräche vereinbart

„Dieses Treffen war Teil der laufenden Bemühungen, offene Kommunikationslinien aufrechtzuerhalten und die Beziehungen verantwortungsvoll zu gestalten“, sagte das Weiße Haus weiter. Sullivan und Wang hätten vereinbart, weitere hochrangige Gespräche zu führen.

Vorbereitungen für möglichen Gipfel

Eine Reihe von US-Regierungsvertreterinnen und -vertretern, unter ihnen Außenminister Antony Blinken und Finanzministerin Janet Yellen, hatten sich kürzlich mit Repräsentanten der chinesischen Regierung getroffen, um ein mögliches Treffen zwischen US-Präsident Joe Biden und Chinas Staatschef Xi Jinping vorzubereiten. Die beiden Präsidenten hatten sich zuletzt beim G-20-Gipfel in Indonesien im vergangenen Jahr getroffen.

Bei dem Gespräch mit Sullivan in Malta sagte Wang nach Angaben Pekings, dass die Taiwan-Frage eine „rote Linie“ sei, „die in den chinesisch-amerikanischen Beziehungen nicht überschritten werden darf“. Sullivan wies nach US-Angaben auf die „Bedeutung von Frieden und Stabilität in der Straße von Taiwan hin“.

Verschlechterung in letzten Jahren

Die Beziehungen zwischen den beiden größten Wirtschaftsmächten der Welt hatten sich in den vergangenen Jahren deutlich verschlechtert. Dabei geht es vor allem um Handels- und Menschenrechtsfragen sowie um den Umgang mit Taiwan. Seit der politischen Spaltung zwischen Festlandchina und Taiwan im Jahr 1949 betrachtet Peking die Insel als abtrünniges Gebiet, das es wieder mit dem Festland vereinigen will – notfalls mit militärischer Gewalt.