Medien: Spaniens Verband stellt Teamspielerinnen Ultimatum

Der Spanische Fußballverband (RFEF) hat den streikenden Nationalspielerinnen im „Kussskandal“ einem Medienbericht zufolge personelle Änderungen in der Organisation angeboten, zugleich aber ein Ultimatum gestellt.

Die Weltmeisterinnen sollten bis spätestens Mitternacht mitteilen, ob sie wieder für die Nationalelf antreten werden, berichtete der spanische Radiosender Onda Cero.

Sollte keine Antwort der Fußballerinnen eingehen, werde der Verband das als Weigerung werten, berichtete der Sender weiter. Dann könnten Geldstrafen und mehrjährige Sperren verhängt werden. Eine offizielle Bestätigung durch den RFEF oder die Spielerinnen gab es nicht.

Nächste Spiele in wenigen Tagen

Die Zeit drängt, denn die neue Trainerin Montse Tome muss wissen, mit welchen Fußballerinnen sie für die Spiele der Nations League am Donnerstag gegen Schweden und am darauffolgenden Dienstag gegen die Schweiz rechnen kann.

21 der 23 spanischen Fußballerinnen, die im August die Weltmeisterschaft gewonnen hatten, und 18 weitere Topspielerinnen hatten am Freitag unter anderem die Entlassung von RFEF-Präsident Pedro Rochas gefordert. Bis diese und andere Forderungen nicht erfüllt seien, würden sie nicht für Spanien antreten.

Kurz darauf teilte der RFEF jedoch mit, Rocha werde „den Übergangsprozess im Königlich Spanischen Fußballverband (RFEF) bis zur nächsten Wahl leiten“. Die Neuwahl ist erst für Anfang nächstes Jahr geplant.

Rochas Favorit von Rubiales

Die Spielerinnen meinen, dass der Rücktritt von RFEF-Präsident Luis Rubiales, der die Weltmeisterin Jennifer Hermoso ungefragt auf den Mund geküsst hatte, und die Trennung von Trainer Jorge Vilda unzureichend seien. Neben Rochas, der von Rubiales als sein Nachfolger favorisiert worden war, würden sie den Rücktritt weiterer Funktionäre fordern, schrieb die Zeitung „Mundo Deportivo“.