Irische Bauern geraten wegen Klimazielen unter Druck

Das Ringen der irischen Regierung um die Einhaltung der Klimaziele setzt die Milchbauern und Milchbäuerinnen in dem EU-Staat stärker unter Druck. Für Aufregung sorgt seit Längerem, dass das Agrarministerium nicht ausschließt, in den kommenden drei Jahren fast 200.000 Kühe töten zu lassen.

Ziel ist, die CO2-Emissionen drastisch zu senken. Nun konnte sich Ressortchef Charlie McConalogue nicht mit der EU über eine Verlängerung der Ausnahmeregelung für den Einsatz von Nitraten einigen.

Künftig dürfen in weiten Teilen des Landes nur noch 220 Kilogramm Stickstoff pro Hektar zum Düngen verwendet werden statt bisher 250 Kilogramm. Das soll die Belastung irischer Gewässer durch Nährstoffe wie Nitrat und Phosphor reduzieren.

Regierungschef will Befreiungsschlag

Von den 17.500 irischen Landwirten und Landwirtinnen betrifft die Änderung Schätzungen zufolge etwa 3.000. Doch das dürfte sich ändern. Denn ab 2026 soll auch für Irland nur noch ein Wert von 170 Kilogramm gelten, der in den meisten EU-Staaten bereits die Regel ist.

Um das doch noch zu verhindern, lud Regierungschef Leo Varadkar den zuständigen EU-Kommissar Virginijus Sinkevicius zu einem Besuch ein, wie die „Irish Times“ berichtete. Der Präsident des Verbandes irischer Milchlieferanten, Pat McCormack, sprach von einem Ausverkauf und forderte Hilfen.