Ankünfte Geflüchteter auf Lampedusa reißen nicht ab

Tage nach Ausrufung des Notstands kommen weiterhin Geflüchtete auf der italienischen Insel Lampedusa an. 33 Menschen erreichten heute Früh die süditalienische Mittelmeer-Insel an Bord eines Bootes, das von der italienischen Küstenwache in Sicherheit gebracht worden war.

Migranten an der Anlegestelle Molo Favarolo in Lampedusa
IMAGO/ZUMA Press/Ciro Fusco

Die Behörden meldeten, dass weitere Boote mit Hunderten Menschen an Bord in Richtung der Insel unterwegs seien. 11.000 erreichten vergangene Woche die 20 Quadratkilometer große Insel, auf der 6.300 Menschen leben.

Vor dem Hintergrund der zahlreichen Ankünfte auf Lampedusa ergreift der italienische Ministerrat in Rom weitere Maßnahmen zur Bekämpfung der illegalen Einwanderung.

Italien will neue Maßnahmen vorstellen

Ministerpräsidentin Giorgia Meloni kündigte bei einem Besuch auf Lampedusa in Begleitung von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen gestern an, dass man die Inhaftierung von irregulär nach Italien eingewanderten Personen zu Rückführungszwecken auf die nach den europäischen Vorschriften höchstmögliche Dauer ausweiten werde: 18 Monate.

Die Regierung will außerdem dem Verteidigungsministerium das Mandat erteilen, Zentren für die Abschiebung von Geflüchteten einzurichten. Frauen und Minderjährige unter 14 Jahren seien von der Schubhaftverlängerung ausgenommen, so Meloni.

Von der Leyen stellte ihrerseits einen allgemein europäischen Notfallplan zur Bewältigung der Flüchtlingskrise vor. Mit Hilfe eines Zehnpunkteprogramms sollen Asylsuchende besser auf die europäischen Länder verteilt und weitere Massenankünfte von Geflüchteten verhindert werden.