Hilfsgüter erreichen Bergkarabach

Inmitten der Spannungen zwischen den verfeindeten Kaukasus-Staaten Armenien und Aserbaidschan haben Lastwagen mit Hilfsgütern die umstrittene Region Bergkarabach erreicht. Die Durchfahrt von Fahrzeugen des Roten Kreuzes durch den Latschin-Korridor und die Straße von Agdam sei sichergestellt worden, erklärte Hikmet Hajijew, außenpolitischer Berater des aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Alijew, heute.

Die Behörden von Bergkarabach bestätigten, dass 23 Tonnen Weizenmehl aus Armenien und medizinische Hilfsgüter in ihr Gebiet geliefert worden seien.

Der Latschin-Korridor verbindet Bergkarabach mit Armenien, die Straße von Agdam verbindet die Region mit dem restlichen Aserbaidschan. Zuvor hatten armenische Separatisten und die aserbaidschanischen Behörden sich darauf geeinigt, die beiden Straßen zu benutzen.

Rotes Kreuz: Weitere Lieferungen nötig

Die Regionaldirektorin des Roten Kreuzes für Europa und Zentralasien, Ariane Bauer, sagte, die Bewohner von Bergkarabach brauchten dringend anhaltende Hilfe durch humanitäre Lieferungen.

Aserbaidschan und Armenien streiten seit dem Zerfall der Sowjetunion um Bergkarabach und lieferten sich bereits zwei Kriege um das Gebiet, in dem überwiegend Armenier leben. Nach sechswöchigen Kämpfen im Jahr 2020 mit mehr als 6.500 Toten hatte Russland ein Waffenstillstandsabkommen vermittelt, das Armenien zur Aufgabe großer Gebiete zwang.