Söder fordert Wende in Migrationspolitik

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat eine Wende in der Migrationspolitik gefordert und sich für eine Integrationsobergrenze ausgesprochen. Es drohe die „völlige Überforderung des Landes“, sagte Söder heute nach einer Sitzung des CSU-Parteivorstands.

Viele Kommunen klagten seit Monaten, dass eine Integration nicht zu schaffen sei. Gebe es keine Lösung, bestehe die Gefahr, dass sich die Demokratie destabilisiere. Wenn man die Lage mit anderen Ländern Europas vergleiche, handle es sich nicht nur um eine europäische Frage, sondern insbesondere ein Thema für Deutschland.

Söder für verstärkte Rückführung von Straftätern

Während die Zahl der Asylwerberinnen und -werber in Österreich sinke, steige sie in Deutschland an. In dem Zusammenhang forderte Söder eine Vereinheitlichung der Sozialstandards in Europa. Zugleich sprach sich Söder für einen Stopp der Sonderaufnahmeprogramme und für verstärkte Rückführung von Straftätern aus.

Die Bundesregierung müsse in den Maghreb (darunter versteht man vor allem die nordafrikanischen Territorien von Tunesien, Algerien und Marokko, Anm.), um mit Ländern wie Tunesien zu sprechen und die Situation im Mittelmeer zu entspannen. Zudem müssten weitere Länder zu sicheren Herkunftsstaaten erklärt werden.

Auch führende CDU-Politiker hatten zuletzt eine Kehrtwende in der Migrationspolitik gefordert. Söder hatte kürzlich angesichts steigender Flüchtlingszahlen und hoher Umfragewerte für Rechtspopulisten vor einer Destabilisierung des politischen Systems gewarnt. In Bayern wird am 8. Oktober ein neuer Landtag gewählt.