Museum um 70.000 Euro betrogen – Künstler verurteilt

Eigentlich sollte er ein Kunstwerk mit Geldscheinen ausstellen – doch am Ende lieferte ein dänischer Künstler nur leere Rahmen ab und steckte mehr als 70.000 Euro in die eigene Tasche. Ein Gericht in Kopenhagen befand Jens Haaning gestern für schuldig und verurteilte ihn zur Rückzahlung fast des gesamten Geldes an das betroffene Museum.

Das Kunsten Museum von Aalborg im Westen Dänemarks hatte Haaning 2021 das viele Bargeld zur Verfügung gestellt. Er sollte ein früheres Kunstwerk nachbilden, für das er den Jahreslohn in Dänemark und Österreich in Kronen und Euro in Geldscheinen auf zwei Leinwände geklebt hatte.

Aus der Neuauflage des Werkes wurde aber nichts: Als Museumsmitarbeiter die Transportbehälter öffneten, stellten sie fest, dass die Rahmen leer waren. Zugleich hatte Haaning sein Werk in „Nimm das Geld und verschwinde“, umbenannt.

Das Museum stellte die leeren Rahmen trotzdem aus, forderte von Haaning aber das Geld zurück. Nur seine Arbeitskosten und eine Ausstellungsprämie sollte er behalten dürfen. Der 58-Jährige dagegen berief sich auf die Freiheit der Kunst und argumentierte, das Museum habe unter anderem durch die mediale Aufmerksamkeit viel mehr Gewinn gemacht, als es investiert habe.