„Kurz“-Film mit Vorwurf geschönter Zahlen konfrontiert

Der Film über Ex-ÖVP-Chef und Altkanzler Sebastian Kurz mit dem Titel „Kurz – Der Film“ hat am ersten Wochenende laut der Produktionsfirma Pongo Film über 4.000 Besucher und Besucherinnen ins Kino gelockt. Wie die Wochenzeitung „Falter“ heute berichtete, dürfte es sich jedoch bei einem Teil der Kinogeher um „Phantombesucher“ gehandelt haben.

Cineplexx-Mitarbeiter und -Mitarbeiterinnen berichteten der Wochenzeitung von gebuchten Tickets, aber leeren Plätzen. Die Plätze habe der Verleih Opus-R selbst gebucht. Den Billeteuren und Billeteurinnen zufolge seien aber kaum Gäste gekommen, berichtete der „Falter“.

Cineplexx bestätigte Angebot und Kauf

Auf APA-Anfrage bestätigte Cineplexx, dass es spezielle Tarife für Gruppenbuchungen gebe. Ab einer bestimmten Stückzahl können Unternehmen, Vereine etc. für ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bzw. Mitglieder Tickets zu einem vergünstigten Preis kaufen, erklärte ein Cineplexx-Sprecher: „Auch die Firma Opus-R hat davon Gebrauch gemacht.“

Cineplexx wickle dabei die Käufe ab und stelle die Säle und Filme zur Verfügung. „Was mit den gekauften Tickets passiert und wer sie nutzt, ist ausschließlich Sache des Käufers.“

Opus-R: „Vorsorglich“ Kontingent erworben

Man habe für mehrere geplante Promotion-Aktionen und PR-Events „vorsorglich“ ein Kartenkontingent erworben, hieß es seitens der Verleihfirma Opus-R gegenüber der APA. Auf welche Zahlen sich der „Falter“ bezieht, wisse man nicht genau.

„Wenig überraschend“ sei aber, dass ausgerechnet die Wochenzeitung „Falter“ derartige Vorwürfe erhebe, trete sie doch gewissermaßen als „Medienpartner“ des zweiten Kurz-Films, „Projekt Ballhausplatz“, auf, kritisierte Opus-R-Geschäftsführer Christian Jantscha.

„Nicht zuletzt auch deshalb, weil bereits im Vorfeld von Regisseur Kurt Langbein falsche Vorwürfe gegen die Opus-R erhoben wurden, was die Finanzierung unseres Films betrifft und dieser auch schon in der Vergangenheit mit dem ‚Falter‘ TV- bzw. Kinoproduktionen umsetzte.“ Bedauerlich sei, dass nun auch in der Filmbranche mit Diffamierungsmethoden gearbeitet werde.

Seitens des „Falter“ betonte man, dass die Wochenzeitung entgegen der Aussagen von Jantscha kein „Medienpartner“ des Langbein-Films ist.

Produzenten „sehr zufrieden“

Nach dem Startwochenende hatte die Produktionsfirma Pongo Film unter Berufung auf den Analysedienst Comscore berichtet, dass 4.067 Besucherinnen und Besucher „Kurz – Der Film“ im Kino gesehen hätten. Am Samstag des ersten Wochenendes habe die Dokumentation mit 1.656 Besuchern den stärksten Tag gehabt. Die Produzenten und der Verleih zeigten sich „sehr zufrieden“.