Mehrere Städte in Bergkarabach unter „intensivem Beschuss“

Mehrere Städte in Bergkarabach sind heute nach Angaben örtlicher Behördenvertreter von Aserbaidschan angegriffen worden. „Im Moment stehen die Hauptstadt Stepanakert und andere Städte und Dörfer unter intensivem Beschuss“, erklärte die in Armenien ansässige Vertretung von Bergkarabach auf Facebook. Aserbaidschan habe eine „großangelegte Militäroffensive“ gestartet.

Zuvor hatte Aserbaidschan nach eigenen Angaben mit „Anti-Terror-Einsätze“ in der Region Bergkarabach begonnen. Die Einsätze richteten sich gegen armenische Kräfte, teilte das Verteidigungsministerium in Baku mit.

Berichte über Explosionen

Aserbaidschanischen Angaben zufolge waren zuvor sechs Menschen bei Minenexplosionen getötet worden. Aserbaidschanische Sicherheitskräfte hatten mitgeteilt, zwei Zivilisten seien auf einer Straße in Richtung der Stadt Schuscha im aserbaidschanisch kontrollierten Teil Bergkarabachs durch eine von armenischen „Sabotagegruppen“ gelegte Mine getötet worden.

Vier Polizisten wurden später auf dem Weg zum Explosionsort bei einer weiteren Minenexplosion getötet.

Konflikt um Gebiet

Aserbaidschan und Armenien streiten seit dem Zerfall der Sowjetunion um Bergkarabach und lieferten sich bereits zwei Kriege um das Gebiet. Bergkarabach gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan, in dem Gebiet leben aber überwiegend Armenier und Armenierinnen.

Nach sechswöchigen Kämpfen im Jahr 2020 mit mehr als 6.500 Toten hatte Russland ein Waffenstillstandsabkommen vermittelt, das Armenien zur Aufgabe großer Gebiete zwang.

Seitdem gibt es aber immer wieder tödliche Auseinandersetzungen an der armenisch-aserbaidschanischen Grenze. In den vergangenen Monaten hatten die Spannungen um das stark verminte Bergkarabach wieder deutlich zugenommen.