Katzian: Werden 32-Stunden-Woche nicht als Erste umsetzen

Wolfgang Katzian, Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB), hat gestern Abend im ORF-„Report“ zur SPÖ-Forderung nach einer Arbeitszeitverkürzung betont, dass der ÖGB eine 32-Stunden-Woche nicht als Erster umsetzen werde. Das würde in der Bevölkerung zu Vorwürfen führen, die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter würden „es sich richten“.

Es gehe darum, „im Gleichklang“ mit anderen unterwegs zu sein. Aber wenn der Betriebsrat eine Arbeitszeitverkürzung beim ÖGB fordern würde, dann würde man darüber reden.

Herbstlohnrunde: „Ändern Spielregeln nicht“

Im Vorfeld der beginnenden Herbstlohnrunde am Montag wiederholte Katzian den Gewerkschaftsstandpunkt, dass – wie in der Vergangenheit auch – die Basis für das Feilschen der Durchschnitt der Preissteigerungen der vergangenen zwölf Monate ist.

Diese „rollierende Inflation“ liege bei 9,6 Prozent, darunter könne es keinen Abschluss bei der bevorstehenden Metallerlohnrunde geben. „Wir ändern die Spielregeln nicht, wir verhandeln nicht für die Zukunft“, so Katzian.

Schließlich hätten die Sozialpartner in der Metallbranche im vergangenen Jahr auch mit der rollierenden Inflation als Basis abgeschlossen, obwohl bei der Einigung im Herbst 2022 schon die Teuerung anzog. Damals habe die Arbeitgeberseite argumentiert, dass dieser Anstieg ohnehin heuer abgegolten werde – und das müsse nun auch gelten.

Gewerkschaft legt Konjunkturpaket vor

Katzian kündigte die Präsentation eines neun Punkte umfassenden Konjunkturprogrammes an. Details nannte er noch keine, nur so viel: Ein Thema soll der Ausbau der Stromnetze sein, das würde sich inflationsdämpfend auswirken.