Aserbaidschan setzt Kämpfe in Bergkarabach fort

Aserbaidschan setzt seinen Militäreinsatz in der Konfliktregion Bergkarabach trotz internationaler Appelle zur Einstellung der Kampfhandlungen fort. Die militärischen Maßnahmen gingen erfolgreich weiter, teilte Aserbaidschans Verteidigungsministerium heute mit.

Kampfstellungen, Militärfahrzeuge, Artillerie- und Flugabwehrraketenanlagen sowie andere militärische Ausrüstung seien „neutralisiert“ worden. Unabhängig ließen sich die Angaben nicht überprüfen.

Russische Nachrichtenagenturen meldeten unter Berufung auf das aserbaidschanische Präsidialamt, Staatschef Ilham Alijew habe US-Außenminister Antony Blinken in einem Telefonat gesagt, sein Land werde den Einsatz erst dann stoppen, wenn die armenischen Kämpfer ihre Waffen niederlegen und sich ergeben.

Tausende in Sicherheit gebracht

Nach dem Beginn des Militäreinsatzes wurden nach armenischen Angaben mehr als 7.000 Zivilistinnen und Zivilisten aus 16 Ortschaften in Sicherheit gebracht.

Die Gemeinden in den Regionen Askeran, Martakert, Martuni und Schuschi seien evakuiert worden, so der Ombudsmann für Menschenrechte in Bergkarabach, Gegham Stepanjan, auf Twitter (X).

Schallenberg: UNO-Sondersitzung zu Angriff

Wie Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) sagte, findet angesichts des aserbaidschanischen Angriffs auf Initiative Frankreichs eine Sondersitzung des UNO-Sicherheitsrats statt.

Zuvor hatte Aserbaidschans Nachbarland Armenien den UNO-Sicherheitsrat um Hilfe gebeten. Das angegriffene Bergkarabach wird nämlich vorwiegend von ethnischen Armenierinnen und Armeniern bewohnt.