Mit der Unterzeichnung eines Vertrages werde im ersten Halbjahr 2024 gerechnet, berichteten Tanner und Generalmajor Harald Vodosek. Zwei, drei Jahre nach Vertragsabschluss werde die erste Embraer in Österreich landen, sagte Tanner. Stationiert werden sollen die Flugzeuge in Hörsching bei Linz – die dortige Infrastruktur muss im Vorfeld angepasst werden.
Der Entschluss sei ein „Meilenstein für die Zukunft der Luftstreitkräfte“ und ein weiterer Schritt hin zu einer modernen Armee, sagte Tanner. Die C-130 „Hercules“ seien seit 2003 im Dienst, wurden damals gebraucht gekauft und sind mittlerweile 56 Jahre alt. Die Wartungen würden deshalb immer kostspieliger. Bis spätestens 2030 müssen sie ausgemustert werden. Mit einem zügigen Ersatz hofft man, 36,8 Millionen Euro an Wartungskosten einsparen zu können.

Stückpreis zwischen 130 und 150 Millionen Euro
Die C-390 von Embraer habe als einziges Modell alle Anforderungen erfüllt. Sie sei etwa in der Lage, einen Radpanzer Pandur Evo mit aufgebauter Waffenstation und auch einen S-70-„Black Hawk“-Hubschrauber in den Einsatzraum zu bringen, beschrieb Rüstungsdirektor Vodosek die Vorzüge der Maschine. Der Stückpreis werde zwischen 130 und 150 Millionen Euro liegen.

Auch andere europäische Staaten würden auf das Modell fokussieren, etwa Portugal, Ungarn und Tschechien. Dadurch würden sich Möglichkeiten der Kooperation, etwa bei Ausbildung, Wartung und Beschaffung von Ersatzteilen ergeben, sagte Tanner. Die Niederlande würden sich derzeit ebenso im Beschaffungsprozess befinden, weshalb man hier eine Kooperation anstrebt.
Bundesheer kauft C-390 von Embraer
Das Bundesheer möchte in Kooperation mit der niederländischen Luftwaffe neue Transportflugzeuge des brasilianischen Flugzeugherstellers Embraer erwerben. Geplant sei die Beschaffung von vier Maschinen des Typs C-390, sagte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP). Die neuen Maschinen sollen ab 2030 drei veraltete US-Flugzeuge des Typs C-130 „Hercules“ ersetzen.
Laut „Krone“ wären die Niederländer bereit, mehr als ihre geplanten fünf C-390 zu bestellen – und diese „überschüssigen“ Maschinen dann an Österreich weiterzuverkaufen. Der Hintergrund: Seit dem Eurofighter-Debakel Anfang der 2000er Jahre vermeidet es die Republik, Militärflugzeuge direkt von den Herstellern zu kaufen.