Lula und Selenskyj sprachen über Wege zum Frieden

Der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva hat nach seinem ersten persönlichen Treffen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj ein positives Resümee gezogen.

„Wir hatten ein gutes Gespräch über die Bedeutung von Wegen zum Frieden und haben uns darauf verständigt, den offenen Dialog zwischen unseren Ländern stets aufrechtzuerhalten“, schrieb Lula gestern nach dem Treffen in New York auf Twitter (X).

Selenskyj schrieb: „Das war ein wichtiges Treffen mit Lula. Nach unserer ehrlichen und konstruktiven Diskussion haben wir unsere diplomatischen Teams beauftragt, die nächsten Schritte für unsere bilateralen Beziehungen und Friedensbemühungen zu erarbeiten.“

Lula hatte zuletzt immer wieder für eine internationale Vermittlungsinitiative zur Beilegung des Krieges in der Ukraine geworben, ohne konkrete Vorschläge zu unterbreiten. Ähnlich wie andere linke Staatschefs in Lateinamerika hat Lula den russischen Überfall auf die Ukraine zwar kritisiert, sich mit deutlichen Worten gegenüber Moskau aber zurückgehalten.

Biden empfängt Selenskyj im Weißen Haus

Heute wird Selenskyj von US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus in Washington empfangen. Bei dem Gespräch soll es um die weitere Unterstützung der USA für die Ukraine im Verteidigungskrieg gegen Russland gehen. Selenskyj wird auch Vertreter des US-Kongresses treffen.

Biden hat den Kongress um zusätzliche Ukraine-Hilfen in Höhe von 24 Milliarden Dollar (rund 22,5 Mrd. Euro) gebeten, es gibt aber Widerstand aus den Reihen der oppositionellen Republikaner.

Kein Aufeinandertreffen mit Lawrow

Russlands Außenminister Sergej Lawrow blieb gestern der mit Spannung erwarteten Sitzung des UNO-Sicherheitsrates zunächst fern. Auf dem Sitz für den Vertreter aus Moskau nahm in New York zunächst der russische UNO-Botschafter Wassili Nebensja Platz.

Es war mit Spannung erwartet worden, ob Selenskyj erstmals seit Kriegsbeginn auf Lawrow treffen wird. Doch Selenskyj verließ nach seiner Rede die Sitzung. Eine Stunde später betrat Lawrow den Saal.

Selenskyj beklagte in seiner Rede die Machtlosigkeit der Vereinten Nationen. Diese reagierten auf Probleme mit „Rhetorik“ anstatt mit „echten Lösungen“. „Die Menschheit setzt ihre Hoffnungen nicht mehr auf die UNO, wenn es um die Verteidigung der souveränen Grenzen der Nationen geht.“ Selenskyj kritisierte auch, das Vetorecht Russlands habe die Vereinten Nationen in eine Sackgasse geführt.