Fast 70 Staaten unterzeichneten UNO-Hochsee-Schutzabkommen

67 Länder haben gestern bei den Vereinten Nationen den ersten internationalen Vertrag zum Schutz der Hochsee unterzeichnet. Damit könnte das UNO-Hochsee-Schutzabkommen bald in Kraft treten.

„Wir sitzen alle im selben Boot“, sagte EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevicius in New York. Kein Land könne „allein gegen die dreifache globale Krise kämpfen: Verlust der Artenvielfalt, Klimawandel und Umweltverschmutzung“, sagte er.

US-Schauspielerin Sigourney Weaver erklärte bei der Übergabe der Unterschriften, es sei „ein großartiger Moment, hier zu sein und eine derartige multilaterale Zusammenarbeit und so viel Hoffnung zu sehen“.

Das Abkommen markiere einen Wandel in der Art und Weise, „wie wir den Ozean betrachten, von einer großen Müllhalde (…) hin zu einem Ort, um den wir uns kümmern (…) und den wir respektieren“, sagte Weaver.

„Wir haben es verspielt“, sagte US-Schauspielerin und Klimaaktivistin Jane Fonda. „Dieses Abkommen ist die Chance, etwas zu ändern.“

Umweltfolgen untersuchen bei Förderung von Bodenschätzen

Das internationale Abkommen sieht erstmals Schutzgebiete außerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszonen einzelner Länder vor. Das ist von großer Bedeutung, weil sich mehr als 60 Prozent der Meeresgebiete außerhalb solcher ausschließlicher Wirtschaftszonen befinden. Bisher gelten nur für etwa ein Prozent dieser Meeresgebiete Schutzregeln unterschiedlichen Grades.

Das Abkommen sieht außerdem vor, dass Aktivitäten wie der Förderung von Bodenschätzen auf hoher See eine Untersuchung ihrer Umweltfolgen vorausgehen muss.

Die UNO-Mitgliedsstaaten hatten sich Anfang März auf das erste internationale Hochsee-Schutzabkommen geeinigt, nachdem sie mehr als 15 Jahre darum gerungen hatten. Im Juni wurde das Abkommen formell beschlossen. Russland gab dabei seine Ablehnung von Teilen der Vereinbarung zu Protokoll.