Schwere Luftangriffe auf Ukraine, auch Kiew betroffen

Russland hat die Ukraine heute Früh mit schweren Luftangriffen überzogen. In der Hauptstadt Kiew habe es im südöstlichen Bezirk Darnyzkyj eine Explosion gegeben, herabfallende Trümmerteile hätten Wohngebäude beschädigt, berichteten ukrainische Medien. Kiews Bürgermeister Witali Klitschko sprach von sieben Verletzten. Auf Fotos war zu sehen, wie Verwundete in Sicherheit gebracht wurden.

Zerstörtes Gebäude in Kiew nach einem russischen Luftangriff
Reuters/Valentyn Ogirenko

In der zentralukrainischen Stadt Tscherkassy wurde Angaben des ukrainischen Innenministers Ihor Klymenko zufolge ein Hotelgebäude getroffen. Auch hier seien sieben Menschen verletzt und zehn weitere in Sicherheit gebracht worden, teilte Klymenko auf Telegram mit. In Charkiw im Osten des Landes gab es zwei Opfer. Auch aus Lwiw im Westen wurde Raketenbeschuss gemeldet.

Erstmals seit dem vergangenen Winter wurde auch das ukrainische Energiesystem wieder attackiert. Aus der westukrainischen Großstadt Riwne berichtete Gebietsgouverneur Witalij Kowal, Objekte der Energieinfrastruktur seien getroffen worden. In und um Riwne gebe es Stromausfälle.

Zwei Todesopfer bei Beschuss von Cherson

Bei russischem Beschuss wurden in der Stadt Cherson laut Angaben der Ukraine zwei Menschen getötet. „Die russische Armee hat die Wohnviertel von Cherson bombardiert“, so Regionalgouverneur Olexandr Prokudin.

Bisher seien zwei zivile Todesopfer bekannt. Zudem seien vier Menschen verletzt ins Krankenhaus gebracht worden, ein fünfter Verletzter sei an Ort und Stelle versorgt worden, fuhr Prokudin fort.

In der Region Cherson kontrollieren russische Truppen seit ihrem Rückzug aus der gleichnamigen Hauptstadt im vergangenen Jahr Gebiete südlich des Flusses Dnipro. Die Stadt Cherson wird regelmäßig bombardiert.

In der vergangenen Woche hatten die ukrainischen Behörden Evakuierungen in der Region angeordnet. Der regionale Verteidigungsrat habe entschieden, dass Familien mit Kindern aus Orten „unter ständigem feindlichem Beschuss“ gebracht werden müssten, erklärte Prokudin.