Charles Brown zum US-Generalstabschef ernannt

Nach wochenlanger Blockade durch einen erzkonservativen Republikaner hat der US-Senat den General Charles Brown als neuen Generalstabschef der Streitkräfte bestätigt. Er folgt auf Mark Milley, der Ende des Monats in Pension geht.

Die Senatoren stimmten der Personalie gestern Abend (Ortszeit) mit 83 zu elf Stimmen zu. Mit Brown und US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sind die beiden höchsten Posten im Pentagon nun erstmals mit zwei Schwarzen besetzt.

Der neue US-Generalstabschef Charles Brown
APA/AFP/Saul Loeb

Der Generalstabschef ist Militärberater des US-Präsidenten und leitet die strategische Planung des Verteidigungsministeriums. Brown ist seit 2020 Stabschef der Luftstreitkräfte und wurde für diesen Posten noch vom früheren Präsidenten Donald Trump vorgeschlagen.

Abstimmung über Hunderte Personalien noch offen

Dessen Nachfolger Joe Biden nominierte den 1962 geborenen Brown im Juli als neuen Generalstabschef, stieß mit diesem Wunsch jedoch auf Widerstand: Der republikanische Senator Tommy Tuberville blockiert seit Monaten die routinemäßige Bestätigung von wichtigen Personalien innerhalb des Militärs.

Der Grund: Er lehnt es ab, dass das Pentagon Angehörigen des US-Militärs die Kosten für Reisen in andere Bundesstaaten zu Abtreibungskliniken finanziert.

Der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, erzwang nun eine Einzelabstimmung über Brown. Die Abstimmung über Hunderte weitere Personalien, über die in der Regel in Gruppen abgestimmt wird, steht aber noch aus.