AKW Temelin verlängert Brennelementezyklus

Im AKW Temelin in Tschechien sollen die Reaktorblöcke künftig nur noch alle 18 Monate für den regelmäßigen Brennelementewechsel und Wartungsarbeiten heruntergefahren werden. Das teilte die teilstaatliche Betreibergesellschaft CEZ heute in Prag mit. Bisher fanden diese Arbeiten etwa einmal im Jahr statt.

Ermöglicht werde die Änderung durch die Verwendung neuer Brennelemente, denen mehr Absorber zugefügt sei, was die Reaktionsgeschwindigkeit verlangsame, sagte Temelin-Direktor Jan Kruml. „Das ist so ähnlich, wie wenn man sieben statt fünf Kohlebriketts in den Ofen wirft, dafür aber die Luftzufuhr drosselt, damit sie länger halten“, merkte er an.

Umweltschutzgruppen halten das Atomkraftwerk Temelin wegen der Kombination russischer Reaktor- und amerikanischer Leittechnik für störanfällig. Es liegt nur rund 60 Kilometer von den Grenzen zu Deutschland und Österreich entfernt.

Änderung bei Zyklus auch in AKW Dukovany

Im mehr als 35 Jahre alten Atomkraftwerk Dukovany in Südmähren wird der Abstand zwischen den Brennelementewechseln auf 16 Monate verlängert. Dukovany liegt knapp 100 Kilometer nördlich von Wien.

Beide Atomkraftwerke in Tschechien zusammen könnten auf diese Weise jährlich fast zwei Terawattstunden Strom zusätzlich produzieren, sagte CEZ-Vorstandsmitglied Bohdan Zronek. Er versicherte, dass „alle Sicherheitsreserven“ eingehalten würden.