Indien: Parlament will Frauenquote für Unterhaus

In Indien hat das Parlament einer Gesetzesänderung zugestimmt, wonach ein Drittel der Sitze im Unterhaus sowie in Regionalparlamenten für Frauen reserviert werden sollen. Nach elf Stunden Debatte votierten gestern alle 215 Abgeordneten des Oberhauses für die Änderung, wie es aus dem Parlament hieß.

Bis die Reform aber tatsächlich in Kraft tritt, dürfte es lange dauern – Beobachter sprechen von frühestens dem Jahre 2029. Die Änderung war erstmals bereits im Jahr 1996 vorgeschlagen, aber von vielen konservativen Abgeordneten lange abgelehnt worden. Frauen sind derzeit im Unterhaus deutlich in der Minderheit.

Die Zustimmung der Regionalparlamente der Bundesstaaten zu der Änderung wird erwartet. Bevor die Reform aber dann tatsächlich in Kraft treten kann, soll es zunächst noch eine Volkszählung geben.

Anschließend sollen je nach Bevölkerungsgröße der einzelnen Bundesstaaten die Sitzzahlen angepasst werden. Am Vorabend hatte bereits die Mehrheit der Abgeordneten im Unterhaus der Änderung zugestimmt.