USA sagen Kiew vorerst keine Raketen vom Typ ATACMS zu

US-Präsident Joe Biden wird der Ukraine anlässlich des Besuchs des ukrainischen Staatschefs Wolodymyr Selenskyj keine Raketen vom Typ ATACMS zusagen. „Präsident Biden wird heute ein neues Paket mit Militärhilfen verkünden“, sagte Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan heute im Weißen Haus. Das Paket werde umfangreiche Mittel für die Luftabwehr erhalten, aber keine ATACMS-Raketen.

Biden habe sich nach sorgfältiger Abwägung gegen eine Lieferung von ATACMS-Raketen entschieden, sagte Sullivan. „Er schließt es aber für die Zukunft auch nicht aus.“

Selenskyj, der den US-Kongress besucht hatte und von Biden im Weißen Haus empfangen wurde, dringt auf eine Lieferung von Raketen mit größerer Reichweite. Er ist an US-Raketen vom Typ ATACMS interessiert, die eine Reichweite von 300 Kilometern haben. Die USA haben sich bei dem Thema äußerst zurückhaltend gezeigt.

Selenskyj zeigte sich zuversichtlich

Zuvor hatte sich Selenskyj zuversichtlich gezeigt. „Heute gibt es wichtige Verhandlungen in Washington“, schrieb Selenskyj auf Telegram. „Luftverteidigung für die Ukraine ist unter den Topthemen“, sagte er, „mehr Luftverteidigung, mehr Unterstützung für ukrainische Soldaten an der Front.“

Am Vormittag (Ortszeit) traf er im US-Kongress ein. Er ging wortlos an den TV-Kameras vorbei, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Im US-Kongress sind Treffen mit Senatoren und Abgeordneten hinter verschlossenen Türen geplant, eine öffentliche Ansprache steht nicht auf dem Programm. Später will US-Präsident Biden ihn im Weißen Haus empfangen.

Wolodymyr Selenskyj in Washington
Reuters/Jonathan Ernst

Es ist der zweite Besuch des ukrainischen Präsidenten in den USA seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022. In New York hatte Selenskyj diese Woche vor der UNO-Vollversammlung und dem UNO-Sicherheitsrat gesprochen.