9/11: Angeklagter aus Hamburger Zelle nicht prozessfähig

Im Terrorverfahren zu den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA ist einer der fünf Angeklagten für prozessunfähig erklärt worden. Ramsi Binalshibh sei psychisch nicht für einen Prozess bereit, urteilte der zuständige Militärrichter nach Angaben der „New York Times“ gestern (Ortszeit) im US-Gefangenenlager Guantanamo. Binalshibh hatte in der Hamburger Terrorzelle mit Mohammed Atta zusammengewohnt, dem Anführer der Todespiloten von 9/11.

In dem Prozess müssen sich insgesamt fünf Männer verantworten, unter ihnen der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001, Chalid Scheich Mohammed. Den fünf Männern werden unter anderem Terrorismus und Mord in 2.976 Fällen zur Last gelegt, es droht die Todesstrafe.

Anwalt erhob Foltervorwürfe gegen CIA

Im Fall Binalshibh erklärte der zuständige Militärrichter Matthew McCall nun, dass der 51-Jährige nicht in der Lage sei, bei seiner eigenen Verteidigung mitzuwirken. Sein Anwalt gibt an, dass Binalshibh vom US-Geheimdienst CIA gefoltert worden sei und seine psychischen Probleme darauf zurückzuführen seien.

Mitglieder des Terrornetzwerks al-Kaida hatten am 11. September 2001 drei entführte Flugzeuge in das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington gesteuert. Eine vierte entführte Maschine stürzte im Bundesstaat Pennsylvania ab. Bei den schlimmsten Anschlägen der US-Geschichte wurden fast 3.000 Menschen getötet.